Gold
"Und sie können sich nicht vorstellen, was das für ein Urlaub war!!",
polterte es weiter aus ihr heraus. Was vorher in ihrer Stimme an
entschuldigendem Sanftmut gelegen hatte, musste einer grimmigen
Verstimmtheit weichen. Die hatte wohl schon etwas länger irgendwo gelauert
und auf den passenden Augenblick gewartet, "oh, Gott, das können sie sich
nicht vorstellen." Ihr Blick starrte auf die Strasse. Sie
fixierte einen Punkt irgendwo und ließ ihn nicht wieder los.
"AAAAAAAAAAHRRGGGG!" Von einem langgezogenen Knurren begleitet versuchte
sie, sich davon loszureißen. Der Kopf schüttelte sich und ihre Haare
traten als Schleier vor die Augen, was ihre ein etwas verwegenes Aussehen
verlieh.
Aber wenn man auf der Autobahn einfach in fremde Autos steigt, mit einem
allein reisenden Mann noch dazu, und diesen dann mit einer so verwirrenden
Geistesverfassung behelligt, erscheint mir das auch ohne die Haare im
Gesicht verwegen.
Nicht wirklich wie Verrücktheit, dann hätte sie nach dem Schminken wieder
aussteigen müssen.
Die Anspannung schien ein wenig aus ihr gewichen. Sie schaute durch das
Seitenfenster auf ihrer Seite in die Landschaft, die hügelig und im
Hintergrund waldbestanden neben der Fahrbahn lag. Aber sie war
offensichtlich noch nicht fertig.
"Was war denn so besonderes an dem Urlaub?", begann ich wieder und
versuchte, unbeteiligt nachhakend zu klingen.
"Ach!", seufzte sie heraus, "Der Urlaub als solcher war o.k. Aber die
Umstände!"
Kurzes Verharren bei beiden.
"Oder was würden sie sagen, wenn man sie für einen Urlaub geliehen hätte,
und dann geraten sie in so einen Irrenhaufen...!?"
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