Benutzerdefiniert

 

Pflegestation

Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich da so gelegen habe. Es war auch nicht mehr der Ort, an dem ich später wieder zu Bewustsein kam. Neben mir brannte eine Lampe auf einem kleinen Schränkchen. Ich merkte, wie man mir leicht einen feuchten Lappen auf die Stirn tupfte. Meine Lagerstatt war ein Bett. Man hatte mich in das Haus getragen, das zu dem Gehöft gehörte.

Zuerst überlegte ich noch, ob ich mich nicht noch etwas länger schlafend stellen sollte, um die angenehme Pflege weiter auskosten zu können. Aber schlußendlich siegte dann doch meine Neugierde, wer es da ist, der mich da solche Sorge zukommen lies.

Leise Brummgeräusche gingen von mir aus als ich mich versuchte etwas zu regen. Bei den ersten Versuchen meinen Kreislauf wieder in Bewegung zu setzen fing auch mein Schädel mich an die Folgen des Schlages teil haben zu lassen. Ich hob meine rechte Hand in Richtung des Schmerzes an meiner Stirn. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Clara saß da auf der Bettkante und schaute mich mit halb besorgten, halb erleichterten Gesichtsausdruck entgegen. Nach und nach konnte man ein lächeln in ihren Mundwinkeln erkennen.

"Wo bin ich hier", stammelte ich, und rieb leicht die dick angeschwollene Beule die in dem Augenblick meine Stirn zierte.

 Jens Hofschröer, 28.12.2001 weiter
sitemap
© by Nigjo Iqn