Boneheads - Jenseits der Khom

 

Im Wilden Hengst

Schon beim Öffnen der Tür wehte Elgor ein strenger Duft aus Achselschweiß, Pferdemist und Premer Feuer entgegen. Im düsteren Kneipenlicht - nur vereinzelte Kerzen rings um die Theke erhellten den Raum - konnte er zahlreiche Reisende ausmachen. Große Männer in dicken Pelzen mit grimmigen Gesichtern, die ihn unverhohlen anstarrten.

Elgor verbeugte sich artig - nicht ohne Spur von Ironie - zupfte seine feine Seidenweste zurecht, überprüfte, ob der Degen auch locker in der Scheide saß und ging lockeren Schrittes auf die Theke zu.

Der Wirt war ein grobschlächtiger Mann mit breitem Kreuz und krummer Nase, die mit Sicherheit schon des öfteren unter kräftigen Schlägen geborsten war. An der Stelle der Eckzähne saßen mächtige Hauer im Unterkiefer, die listig aufblitzten, als der Wirt ein breites Lächeln aufsetzte, um den neuen Gast zu begrüßen.

Elgor lächelte zurück, nickte mit dem Kopf und setzte sich auf einen der Barhocker. Der Wirt stellte ihm ungefragt ein großes Bier vor die Nase, welches Elgor ohne zu zögern in einem Zug hinunterstürzte und darauf gleich ein neues verlangte.

 Stefan Krämer, 19.04.2001 weiter
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