Spacedefence

 

don't look back

Nur mit Grausen dachte er zurück an die überfüllten Schlaflager, in denen er die letzten Wochen verbracht hatte. Eingeschlossen auf engstem Raum. Zusammen mit gut zweihundert anderen Soldaten. Zwischen Käsefüßen und Bohnen-Eintopf-Gaswolken. Morgens um sechs der Appell. Frühgymnastik, Essen fassen, Metallteile putzen. Die stupideste Arbeit, die ein Mann sich vorstellen konnte. Und das alles nur wegen einer kleinen Unachtsamkeit. "Sie haben durch ihre Fahrlässigkeit Menschenleben gefährdet...", diese Worte hallten ihm noch im Ohr, "zwei Wochen Internierungslager, danach werden wir sehen." Was sehen? Verdammt!

Aber Jesil wollte nicht weiter darüber nachdenken. Nur eins war ihm klar: Nie wieder würde er sich auf den Autopiloten verlassen. Er warf sich auf Bett und schaute durch die Kabine. An die Tür, dachte er sich, werde ich eins von diesen Postern hängen, eins von diesen Starfighter-Miezen, und rechts daneben kommt mein Gewehr. Er lächelte und schloß die Augen.

 Stefan Krämer, 17.08.2001 weiter
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