Spacedefence

 

Alone in the Dark

Jesil schreckte hoch. Er musste länger als beabsichtigt geschlafen haben. Sich leise für seine Unachtsamkeit verfluchend glitt er von der Pritsche. In diesen Zeiten konnte man nie vorsichtig genug sein. Drei lautlose Schritte zur Tür und das Gewehr von der Wand zu greifen war eine Bewegung für ihn.

Nach einer so langen Zeit, häufig ganz allein auf einem Schiff dieser Größe, entwickelte man zwangsläufig eine gewisse Paranoia. Das konnte oft lästig erscheinen, doch in manchen Situationen war es der eigenen Gesundheit mehr als zuträglich.

Die "Weerp" lag zwar noch immer im militärischen Teil des riesigen Raumflughafens von "Genui", des größten der drei Monde von "Purmoh", jedoch waren die Sicherheitsmaßnahmen hier eher lasch, da es bedeutend wichtigere Dinge zu sichern gab als einen momentan stillgelegten Truppentransporter.

Das verdächtige Geräusch war aus der Richtung des Maschinenraums und der Luftschleuse gekommen. "Möglicherweise Schmuggler, die ein gutes Zwischenlager für ihre Waren suchen", dachte Jersil. Ein vorlauter Gedanke erinnerte ihn jedoch auch an die widerwärtigen mutierten Bioformen, die sich zwangsläufig immer wieder in den Abfallpressen einer so großen Basis entwickelten. Jersil brachte ihn zum Schweigen und schlich sich lautlos durch die Tür auf den Gang.

Sich dicht an der Wand haltend, näherte er sich dem Eingang zum Maschinenraum. Seine schmale Gestalt verschmolz mit den Schatten, die die spärliche Beleuchtung zur Genüge übrigließ.

Da! Ein erneuter Laut ließ Jersil herumfahren. Diesmal war es eindeutig aus dem Gang gekommen, der zur Luftschleuse führte. Hastig die Vorstellung von Klauen, die über Metall kratzen, aus seinem Kopf vertreibend, näherte er sich mit der Waffe im Anschlag der Abzweigung.

 Sascha Kappen, 02.09.2001 weiter
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