Der Schneemann

 

09.01.2001

Auf der anderen Seite aber streicht eine Gestalt herum. Sie sucht einen trockenen Weg durch das Pfützengewirr und stapft dicke Tropfen aus Dreck und Wasser in die Luft. Ein weiter Mantel verdeckt alles Eigentümliche, man sieht nur einen bulligen Umriss, der sich ins Dunkel schiebt und daraus wieder auftaucht, je wie sich das Licht im Wasser spiegelt. Sie wirkt wie eine Art Gegenstand, der in diese Szene gebracht und angeschubst wurde, damit das Monotone der Nacht, des Regens, der langsam dahinsäuselnden Rinnsale etwas Unterhaltung hat und nicht vor Langeweile vergisst nichtssagend zu wirken.

Von Zeit zu Zeit hebt die Gestalt den Kopf und schaut umher. Sie scheint was zu suchen. Ja, eindeutig. Warum sollte sonst auch jemand hier herumschleichen; in einem viel zu bulligen Mantel, um gut auszusehen und viel zu dreckig um eingeladen zu wirken. Naja, manchmal kann man halt nicht anders.

Im Licht der Laternen konnte man den Abdruck eines Gesichtes erkennen. Tiefe runde Augen, kaum Zähne, ein kleines rundes Gesicht gekrönt von einem Zinken, die einen fast in eine der Wasserlachen fallen ließe. Auweia. Sowas war ein Grund, hier nachts herumzuschleichen. Nicht allein, aber sowas musste einfach damit zu tun haben.

Sowas hatte mit allem zu tun.

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