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Vertikal

"Ja-a!", stöhnte sie, wobei sie den Kopf kreisend bewegte, der schließlich auf der linken Schulter liegenblieb.

Von dort aus schaute sie mich an. Oder besser zu mir herunter, denn der Wagen lag genau auf meiner Seite. Völlig senkrecht war er im Graben liegen geblieben, und das sah sehr seltsam aus, wenn man aus der Windschutzscheibe schaute. Wenn man aus der Fahrertür schaute, sah es noch seltsamer aus, denn die Glasscheibe links neben mir war vom Sturz geborsten. Der Türrahmen mit den verbleibenden Glasscherben hatte wohl wie ein Hobel die obersten Zentimeter der Grasnarbe abgesägt und einen großen Haufen ins Wageninnere befördert. Dort lag übrigens mein Kopf, und ich schaute sie an.

"Dann ist ja gut!", hörte ich mich murmeln, doch ich machte ein ratloses Gesicht. Dann sah ich, daß sie versuchte, ihren linken Arm aus dem Anschnallgurt zu ziehen. Ein ziemlich absurdes Unterfangen, denn der war es ja, der sie überhaupt oben hielt. Und darum war es keine gute Idee, daß sie die Gurtschnalle faßte und den Knopf zum Lösen drückte...

Stefan Krämer, 09.07.2001

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